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Rebentanz — vom Zeichnen und Tanzen

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Betrachtung, Feen, Märchenillustration, Naturmaterial, Zauberpflanzen, Zeichnungen

Vom Naturbetrachten

Reben­tanz schliesst in einem Wort mehrere Ereignisse ein: die Beobach­tung der Reben, das beobach­t­ende Zeich­nen und was das gestal­tete Bild in mir aus­löste. Ich gehe zurück in das Jahr 1991. Ja genau dieses Ereig­nis hat dieses Jahr das 30jährige Jubiläum! Damals streifte ich durch die Natur, anstatt in der Stadt neben den Geleisen im Ate­lier zu arbeit­en. Ich nahm das Zeich­nen und Malen sehr ernst. Goethe’s Gedicht Epir­rhe­ma “müs­set im Naturbe­tra­cht­en, immer eins wie alles acht­en (…)“war mir ein gross­es Anliegen. Alles was mich tief berührte wollte ich erfassen. Dazu gehörte im Gestal­ten vor allem das Natur­erleb­nis. Dies war mein Leitfaden. 

Ich zeich­nete die Knospen an Ästen, das Wass­er eines Bach­es und ich ahmte die Zeich­nun­gen auf Birken­rinden und Felsen nach. 

Vom Zeichnen zum Tanz

Im Feb­ru­ar 1991 ging ich in Diels­dorf im Reb­hügel spazieren. Der Vor­früh­ling war mild. Den­noch musste ich mich warm anziehen, wenn ich im Gras sass und zeich­nete. Wie die Impres­sion­is­ten mochte ich es in den Mor­gen­stun­den zu zeich­nen. Um das Licht zu erleben und zu erforschen wie das Licht wirk­te! Ich zeich­nete also mehrere Reben: zueinan­der, einzeln, vor allem im Gegen­licht, alles mit Bleis­tift. Eben­so fer­tigte ich eine Kalt­nadel­radierung an. Als ich die Reben betra­chtete erschienen sie mir lebendig und märchen­haft. Endlich hat­te ich ein Motiv gefun­den, welch­es ich im Ate­lier weit­er entwick­eln konnte.

Die Ranken tru­gen teil­weise schon kleine Knospen. Die Natur schien den Atem anzuhal­ten. Bald geht es los! Diese Stim­mung lag in der Luft. Die Reben schienen zu tanzen! Ich war ganz dort beim Zeich­nen, wurde fast selb­st zur Rebe. Die Ranken nachze­ich­nend, gestisch imi­tierend umarmte ich den Him­mel. Und berührte das Licht! Da sagte ich mir: Ich will auch tanzen! Dies war das erste Mal, dass ich die Natur so belebt erlebte und sie einen Augen­blick lang von Natur­we­sen bewohnt glaubte. Dieses Erleb­nis wieder­holte sich nie mehr! wirk­te sich prä­gend auf meine kün­st­lerische Arbeit aus.

Das gestal­tete Bild wirk­te auf mich, bewirk­te eine Verän­derung in meinem Innern. Es ent­stand die Sehn­sucht tanzen zu wollen wie die Reben auf diesem Bild. Danach tanzte ich 20 Jahre lang. Es ent­stand die Sehn­sucht durch Bilder Märchen zu erzählen. Dadurch entwick­elte ich mich zur Illustratorin.

Aus der Zeit fallen 

In der Betra­ch­tung der Reben war ich ganz dort, ein wenig selb­st wie eine Rebe, ganz Bewe­gung. Ich fiel wie aus mein­er Zeit oder die Zeit blieb still. 

Später erlebte ich im Tanz das Gefühl in der Bewe­gung über mich selb­st hin­aus zu wach­sen! Dies ist ein­er der Gründe, warum ich meinen Blog feen­tanz nenne.

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Rebentanz,Kaltnadelradierung 1991

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